Mit Lehm basteln ist ein großer Spaß!
Lehm-Workshop mit dem Umweltpädagogen Leonhard Krebs
Das ist vermutlich der Traum aller Kinder: Sich einmal nach Herzenslust die Hände schmutzig machen, nassen Lehm kneten und zu Figuren formen und nicht auf mögliche Flecken auf T-Shirt oder Hose zu achten! Im Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern konnten sich Mädchen und Buben nach Herzenslust austoben. Sie besuchten den Lehm-Workshop des Umweltpädagogen und Holzbildhauers Leonhard Krebs. Der gab gleich zu Beginn des dreistündigen Kurses das Ziel vor: „Wir bauen einen Zoo! Wie dieser aussieht, bleibt Euch überlassen. Vielleicht mit Löwen und Affen, mit Schlangen oder Enten, mit Eisverkäufern, einem Kassenhäuschen – alles, was Ihr haben wollt.“ Der Fantasie waren also keine Grenzen gesetzt.
Erste Übungen - ein Lehm-Schwammerl
Doch zu Beginn hieß es erst einmal Üben. Zum Einstieg formte jedes Kind einen Pilz. Um das Ganze zu erleichtern, bastelten sich alle einen Pilz aus Holz und umwickelten ihn mit einer Schnur. Darüber wurde nasser Lehm geschichtet. So entstanden die ersten Lehm-Schwammerl, die in der Luft getrocknet wurden. Sehr schnell zeigte sich: Hier sind keine Laien an Bord! Die Geschwister Ferdinand und Clara etwa haben schon oft mit Ton oder Lehm gebastelt. „Der Lehm fühlt sich einfach so toll an“, schwärmte die Siebenjährige. „Er ist so schön weich, da macht das Kneten richtig Spaß.“ Erste Erfahrungen sammelte sie mit einem Herz und einem Huhn aus Ton. Im Bauernhausmuseum sollte es eine Schildkröte sein. Ferdinand dagegen wusste gleich, dass er einen Bären und einen Hund gestalten will.
Ein Zoo aus Lehm
Die Buben und Mädchen zeigten viel Kreativität und teilten sich die Aufgaben untereinander auf. Manche waren für den Zaun rund um den Zoo zuständig, andere für das Kassenhäuschen, oder für einen Teich mit Enten. Genau dieses Teamwork ist es, was den Lehmworkshop auszeichnet, sagt Leonhard Krebs. „Die Kinder regeln das immer unter sich. Das Tolle ist, jedes Kind bringt seine eigenen Ideen ein und kann die Fantasie voll entfalten.“ Streit erlebe er selten, betont der erfahrene Umweltpädagoge. „Vielmehr entsteht in kurzer Zeit eine schöne Gemeinschaft, die allen viel Spaß macht. Vor allem aber unterstützen sich die Kinder gegenseitig. Das ist schön zu beobachten.“
Auf einer großen Platte entstand nach und nach ein großer Zoo aus Lehm, mit allerhand Tieren drin. So etwa mit zwei Schlangen – darunter eine hochgiftige Speikobra -, ein Bär, ein Seestern, ein Schwan, zwei Teiche mit vielen Enten, zwei Schildkröten, ein Pinguin und vieles mehr. Auch das Kassenhäuschen wurde aufgebaut. Mit Hilfe von Gras entstanden nicht nur die beiden Teiche, sondern auch ganze Biotope. „Eine großartige Leistung“, lobte Leonhard Krebs. Die Kinder selbst waren danach stolz und glücklich. Und die zehnjährige Isabella erzählte allen, was sie selbst am schönsten fand: „Wir konnten herumpatschen und uns schön dreckig machen. Das ist einfach cool.“