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17.12.2018

Neue Präsentation im Wagnerhaus

Nach umfangreicher Sanierung hat das Bauernhausmuseum das Wagnerhaus wieder geöffnet und die Besucher können ein nicht mehr alltägliches Handwerk kennen lernen: Die Wagnerei. Das kleine Nebengebäude eines landwirtschaftlichen Anwesens wurde vor über 25 Jahren aus Oberratting ins Museum versetzt. Abbau und Wind störten das Gefüge, Wind und Wetter setzten den hölzernen Bauteilen zu.

Sanierung dringend notwenig

Nach einer Begehung stand fest: Das Gebäude muss dringend saniert werden. Keine leichte bauliche Aufgabe – galt es doch, den historischen Baubestand zu sichern und gleichzeitig eine moderne Präsentation in einem Museum zuzulassen. Die Schadens- und Umbaugeschichte des Objektes bleibt für den interessierten Besucher ablesbar. Die konstruktiven Mängel wurden mit deutlich sichtbaren Stützelementen aus Stahl stabilisiert und morsche Holzbalken zimmermannstechnisch ergänzt. Die denkmalgerechte Instandsetzung wurde vom Museum so schonend wie möglich vorgenommen und Eingriffe in die Substanz des Gebäudes weitestgehend vermieden.

Als das Wagnerhaus aus Oberratting (Gemeinde Amerang) Anfang der 1990er Jahre in das Bauernhausmuseum kam, war von der Werkstatt und dem Handwerk, das in dem kleinen Nebengebäude einmal ausgeübt wurde, nur noch der Hofname übrig – beim Wagner. Die Lizenz zur Ausübung des Handwerks war bereits 1864 verkauft worden. Die Werkstatt im Bauernhausmuseum zeigt eine idealtypische Einrichtung mit den Arbeitsgeräten, die ein Wagner in der Mitte des 19. Jahrhunderts verwendete.

Holzrad im Mittelpunkt

In der neu gestalteten Präsentation steht das Holzrad, das Meisterstück des Wagners im Mittelpunkt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf die speziell von einem Wagner benötigten Werkzeuge. Farbig unterlegt ist das Arbeitsgerät leicht zu erkennen und den einzelnen Bauteilen eines Rades – der Nabe, den Speichen oder den Felgensegmenten zuzuordnen. Mit der Art der Darstellung sollen insbesondere Familien angeregt werden, gemeinsam die Wagnerei zu erkunden. Zusätzlich wurde eine Schatzsuche entwickelt, mit der Kinder im Grundschulalter das Museumsgebäude entdecken können.