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Ausstellungen

Die historischen Gebäude bieten Einblicke in den Alltag seiner ländlichen Bewohner vergangener Zeiten. Sie wurden am Originalstandort abgebaut und im Museum wieder errichtet. Dadurch vermitteln die Exponatgebäude einen Eindruck, wie die Menschen im Chiemgau und Rupertiwinkel zu vergangenen Zeiten gelebt und gearbeitet haben. Die umfangreiche Sammlung von Objekten ländlicher Alltagskultur unterstützt die Reise in vergangene Zeiten, ebenso wie die historische Kulturlandschaft, die die Wechselwirkung von Mensch und Natur vermittelt.

In einigen Museumsgebäuden sind zudem Ausstellungen zu Themen präsentiert, die ergänzende Fragestellungen der jeweiligen Häuser aufgreifen.

Getreideverarbeitung

Mahlmodelle in der Fürthmühle. <br> © Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang
Mahlmodelle in der Fürthmühle.
© Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang

Im Erdgeschoss der Furthmühle ist - entsprechend der Gebäudenutzung der Mühle - die Verarbeitung von Getreide präsentiert. Bis in das 19. Jahrhundert war Getreide die Hauptgrundlage der Ernährung und der Getreideanbau Mittelpunkt der bäuerlichen Nahrungserzeugung.

Anschaulich wird die Technik der Arbeitsvorgänge einer Mühle, das Reinigen, Mahlen und Sichten mit Textfafeln erklärt. Im ehemaligen Wohnteil verdeutlichen drei Mahlmodelle die Entwicklung der Verarbeitung von Getreide und laden zum Ausprobieren ein.

Wanddekoration

Wand mit Walzenmuster im Obergeschoss der Furthmühle. <br> © Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang
Wand mit Walzenmuster im Obergeschoss der Furthmühle.
© Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang

Die Gestaltung der Innenräume mit Schablonen- und Walzmustern war im bäuerlichen und kleinbürgerlichen Milieu seit Anfang des 20. Jahrhunderts üblich. Dadurch konnte jedem Raum eine individuelle Note verliehen werden.

Die Ausstellung im Obergeschoss der Furthmühle erklärt die Handwerkzeuge und zeigt Beispiele der verschiedenen Dekorationstechniken. Zu sehen sind die traditionellen Schablonen-Stupftechniken sowie die ab den 1920er Jahren üblichen Spritz- und Wischmuster wie auch die Wickeltechnik.

Das Wagnerhandwerk

Ein Holzrad entsteht. <br> © Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang
Ein Holzrad entsteht.
© Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang

Der Wagner gehörte zu den typischen Landhandwerkern und sorgte - ähnlich wie der Schmied - für Mobilität in der ländlichen Gesellschaft. Bis in das frühe 20. Jahrhundert stellte er Räder, Wagen, Schubkarren, Schlitten und Gestelle für Eggen und Pflüge her. Besonders die Herstellung von Rädern setzte ein hohes Maß an Präzison und Geschicklichkeit voraus.

Die Ausstellung in der Tenne des Wagnerhauses präsentiert einen bis in die 1940er Jahre weit verbreiteten  Handwerksberuf und erklärt anschaulich die einzelnen Schritte hin zu einem Wagenrad.

Mit der Einführung der so genannten Luftreifen und der Verwendung von Stahl im Gerätebau verlor das Wagnerhandwerk an Bedeutung. In der Remise wird das Thema rund um den neuen Erwerbszweig der Wagner aufgegriffen und anhand von Beispielen dargestellt.